Ich empfehle die Funktionen in folgender Reihenfolge zu ermitteln:
- Erster Buchstabe
Der erste Buchstabe des Buchstabencodes ist entweder ein „E“ oder „ I“. Je nachdem welcher Buchstabe gegeben ist, ist die dominante Funktion des Typs entweder extravertiert (E) oder introvertiert (I).
- Der zweite Buchstabe
ermittelt die Wahrnehmungsfunktion. Es handelt sich entweder um ein „ S“ (Empfinden bzw. engl. sensing) oder „ N“ (Intuition).
- Der dritte Buchstabe
errmittelt die Urteilsfunktion, d.h. die bevorzugte Funktion bei der Verarbeitung der Informationen. Es handelt sich um die Urteilsfunktion des Denkens (englisch thinking) (T) oder Fühlen (F).
- Letzter bzw. vierter Buchstabe – Wahrnehmen oder Urteilen
Der letzte Buchstabe ermittelt die Einstellung Wahrnehmung oder Urteilen in der Außenwelt. Hier kommt entweder ein „P“ (Wahrnehmung oder engl. Perception) oder ein „J“ (Urteilen oder englisch judging) in Betracht.
Bis zu diesem Punkt haben wir die zwei Einstellungen und die zwei Grundfunktionen ermittelt.
Beispiel: ESFP
Der Typ ist extravertiert in seiner ersten Funktion. Außerdem bevorzugt er zur Wahrnehmung das Empfinden und zur Verarbeitung der Information das Gefühl. Im Umgang mit seiner Außenwelt bevorzugt er die Wahrnehmung.
Jedoch haben wir noch keine Aussage darüber getroffen, in welche Richtungen die ersten beiden Grundfunktionen laufen und welcher dieser zwei Funktionen dominant ist und welche an zweiter Stelle steht.
Klar wird dies, wenn wir uns vor Augen führen, wofür die Buchstaben „P“ und „ J“ stehen.
Ermittlung der ersten beiden Funktionen bei P-Typen
Wer für sich ein „P“ ermittelt, bevorzugt von den zwei möglichen Bearbeitungsmodi im Umgang mit Informationen den Erkundungsmodus. Der P-Typ ist im Umgang mit seiner Außenwelt an neuen Informationen interessiert, die er mittels einer nach innen gerichteten Urteilsfunktion erkundet. Als solche haben alle P-Typen entweder als dominante Funktion oder als zweite komplementäre Funktion eine introvertierte Urteilsfunktion, d.h. sie nutzen unter ihren ersten zwei Funktionen entweder „introvertiertes Denken“ oder „introvertiertes Fühlen.“ Hier schaust du unter dem dritten Buchstaben nach. Der Gegenspieler bzw. die zweite Funktion der introvertierten Urteilsfunktion ist eine extravertierte Wahrnehmungsfunktion. Als solche sind P-Typen entweder extravertiert empfindend oder extravertiert intuitiv. Darüber gibt der zweite Buchstabe Auskunft. Um nun festzulegen, welche dieser zwei ermittelnden Funktionen des P-Typs die erste ist, schaust du einfach auf den ersten Buchstaben. Beim introvertierten P-Typen ist es die introvertierte Urteilsfunktion und beim extravertierten P-Typen die extravertierte Wahrnehmungsfunktion.
Zurück zum o.g. Beispiel des ESFP: Es handelt sich um einen extravertierten P-Typen. Folglich ist seine erste Funktion das extravertierte Empfinden und seine zweite Funktion das introvertierte Fühlen.
Ermittlung der ersten beiden Funktionen bei J-Typen
Wenn der letzte der vier Buchstaben ein J ist, haben wir es mit einem Typen zu tun, der bevorzugt den Anwendungsmodus verwendet. Solche Typen nutzen entweder extravertiertes Fühlen oder extravertiertes Denken in erster bzw. zweiter Funktion. Welche Urteilsfunktion konkret in Betracht kommt, verrät dir der dritte Buchstabe.
Der Gegenspieler zur extravertierten Urteilsfunktion ist eine introvertierte Wahrnehmungsfunktion. In Betracht kommen das introvertierte Empfinden oder die introvertierte Intuition. Welche Wahrnehmungsfunktion bevorzugt wird, erkennst du am zweiten Buchstaben. Welche dieser beiden Funktionen den Vorrang hat, verrät dir der erste Buchstabe. Handelt es sich um ein „ I“ für Introversion, so ist der Typ in erster Funktion introvertiert wahrnehmend. Falls es sich hingegen um einen extravertierten Typ („E“ )handelt, so ist er in erster Funktion extravertiert urteilend.
Beispiel: INTJ
Die erste Funktion des INTJ ist die introvertierte Intuition und die zweite Funktion ist das extravertierte Denken
Zusammenfassung und Klarstellung:
Der Buchstabencode sagt etwas über die ersten beiden Funktionen des Typs aus.
P-Typen haben eine extravertierte Wahrnehmungsfunktion.
J-Typen haben eine introvertierte Wahrnehmungsfunktion.
P-Typen haben eine introvertierte Urteilsunktion.
J-Typen haben eine extravertierte Urteilsunktion.
P-Typen sind immer entweder introvertierte Denker oder introvertierte Fühler.
P-Typen sind immer extravertiert empfindend oder extravertiert intuitiv.
J-Typen sind immer extravertierte Denker oder extravertierte Fühler.
J-Typen sind immer introvertiert empfindend oder introvertiert intuitiv.
Welche Urteilsfunktion bevorzugt wird, erkennst du am dritten Buchstaben.
Der zweite Buchstabe trifft eine Aussage über die bevorzugte Wahrnehmungsfunktion.
Introvertierte J-Typen (IJ) sind in der ersten Funktion introvertiert wahrnehmend und in der zweiten Funktion extravertiert urteilend. Hierzu gehören: ISTJ, ISFJ, INTJ und INFJ
Extravertierte J-Typen (EJ) sind in der ersten Funktion extravertiert urteilend und in der zweiten Funktion introvertiert urteilend. Hierzu gehören: ESTJ, ESFJ, ENTJ und ENFJ
Introvertierte P-Typen (IP) sind in der ersten Funktion introvertiert urteilend und in der zweiten Funktion extravertierte wahrnehmend. Hierzu gehören: ISTP, ISFP, INTP und INFP
Extravertierte P-Typen (EP) sind in der ersten Funktion extravertiert wahrnehmend und in der zweiten Funktion introvertiert urteilend. Hierzu gehören: ESTP, ESFP, ENTP und ENFP